Meine Packliste für eine Langzeitreise

Anfang 2020 bin ich durch Osteuropa und Asien gereist. Wenn ich Leuten im Vorfeld von meinen Reiseplänen erzählt habe, war die am zweithäufigsten gestellte Frage (nach den Reisezielen) meist diese: „Was nimmst denn da alles mit?!“ Gute Frage, hab ich mir am Anfang auch gedacht. Nachdem ich mir gefühlt tausende YouTube Videos zu dem Thema angeschaut und Blogbeiträge gelesen hatte, fing ich an, mir meine eigene Packliste zu schreiben. Hier möchte ich mit euch teilen, was ich dabei hatte, was unnötig war und was mir teilweise sogar den Allerwertesten gerettet hat.

Kleidung

Oberteile

Bei meiner Kleidung war mir generell wichtig, dass alles zusammenpasst. Da ich nicht zu viel mit mir herumschleppen wollte war mir wichtig, dass ich aus den Teilen die ich dabei hatte möglichst viele Outfits zusammenstellen konnte. Also habe ich mich auf möglichst neutrale Farben und Schnitte beschränkt. Auch wenn oft von Baumwolle abgeraten wird, weil es relativ schwer ist und lange zum trocknen braucht, habe ich mich bei den meisten Teilen trotzdem gegen Polyester und Ähnliches entschieden. Ich mag das Tragegefühl von Baumwolle einfach lieber gerade in wärmeren Gebieten. Außerdem sagt mir das Design von Funktionskleidung in den wenigsten Fällen zu.

Unterteile

Auch bei den Unterteilen war mir Optik wichtiger als Funktionalität. Ich habe wieder Teile ausgewählt, die sich gut untereinander kombinieren lassen. Nicht auf dem Bild zu sehen ist eine lange, lockere Stoffhose die ich dabei hatte, um sie mir in den Tempeln schnell überziehen zu können. Das habe ich im Endeffekt aber nie gemacht, weil man so gut wie immer Baumwolltücher ausborgen konnte und es mir einfach zu blöd war, den ganzen Tag eine zusätzliche Hose mit mir herumzuschleppen.


Schuhe
Gestartet bin ich mit zwei Paar Sneakers und einem Paar Flip-Flops. Zu Beginn war ich froh, dass ich ein extra Paar geschlossene Schuhe zum Wechseln dabei hatte. Spätestens als nach 3 Tagen durchgehendem Regen in Istanbul meine Schuhe komplett durchnässt waren, hätte ich sonst Schuhe kaufen oder so lang im Hotel bleiben müssen, bis sie getrocknet wären. Als Niederschlag aber in Thailand zum Fremdwort wurde, habe ich ein Paar aussortiert und war hauptsächlich in Flip-Flops unterwegs.

Fazit
Das hatte ich dabei:
– 3 Trägertops
– 5 T-Shirts
– 2 Sweater (einen habe ich aussortiert, als es wärmer wurde)
– Daunenjacke
– Regenponcho
– 2 Stoffshorts
– Jeansshorts
– Lange, lockere Hose
– 2 lange Jeans (eine habe ich unterwegs aussortiert)
– 2 Paar Sneakers
– Flip-Flops
– Unterwäsche und Socken für 8 Tage
– ein Paar Kuschelsocken
– ein Sportoutfit bestehend aus Sport-BH und einer Leggins
– Bikini
– Schal und Mütze
– Sonnenbrille

Das war sinnlos:
– Einen Kapuzenpulli würde ich nicht mehr mitnehmen, da er einfach zu viel Platz weggenommen hat und ich eh nie Kapuze trage.
– Die lockere Hose, da ich in den Tempeln eh fast immer Baumwolltücher ausborgen konnte.

Das hätte ich gebraucht:
Eine wasserfeste Jacke statt der Kombi Daunenjacke + Regenponcho, weil der Poncho einfach hässlich ist und aus 500 Metern Entfernung „Hallo, ich bin eine Touristin!“ schreit.

Kosmetik

Im Bereich Kosmetik fiel es mir überraschend leicht, mich nur auf das Nötigste zu beschränken (Beim Make-up nicht. Dazu gibt’s auch keine weiteren Kommentare :P). In den meisten Hostels gab es außerdem Shampoo und Duschgel, ich habe also die Sachen die ich dabei hatte kaum verwendet. Beides hatte ich in fester Form dabei. Einerseits um Gewicht durch Verpackung zu sparen, und andererseits um Auslaufen zu verhindern.

Beim nächsten Mal würde ich aber auf jeden Fall mehr Sonnencreme einpacken. Meine eigene war in Thailand super schnell aufgebraucht und ich hatte Probleme, Sonnencreme mit hohem SPF und ohne Bleichmittel zu finden.

Zum Abschminken hatte ich einfach nur ein rundes Mikrofaserpad dabei. Damit kann man Make-up nur mit Wasser entfernen, was bei mir super funktioniert und ein Kosmetikprodukt eingespart hat.

Ich würde außerdem empfehlen, eine Kosmetiktasche mit Haken zum Aufhängen zu verwenden. Gerade in Hostels mit Gemeinschaftsbad gibt es oft keine oder nur eine überflutete Abstellfläche, dafür aber eigentlich immer mehrere Haken an den Wänden für Kulturbeutel, Handtücher usw.

Fazit
Das hatte ich dabei:
– Zahnbürste
– Zahnpasta
– Festes Shampoo
– Seife
– Deo
– Sonnencreme & Aftersun
– Gesichtscreme
– Rasierer
– Haargummis
– Nagelknipser & Pinzette

Das hätte ich gebraucht:
– Sonnencreme mit hohem SPF
– Wattepads. Nagellack mit Klopapier zu entfernen ist super nervig, für Wattepads war ich aber zu geizig.

Das war sinnlos:
– 3/4 des Make-ups
– die Reisezahnbürste, weil ich eh meine Philips Sonicare dabeihatte und es immer Strom zum Laden gab.

Technik

Auch beim Reisen kann ich auf ein paar Gadgets einfach nicht verzichten. Mit Abstand am meisten verwendet habe ich meinen Kindle. Es ist einfach unglaublich praktisch, alle Bücher immer mit dabei zu haben, ohne dabei einen Bandscheibenvorfall riskieren zu müssen. Das WLAN war auch fast immer gut genug, um schnell ein neues Buch runterladen zu können.

Ein echter Segen waren außerdem meine noise cancelling Kopfhörer. Gerade in überfüllten Bussen war ich froh, statt den Partygeschichten der Mitreisenden einen spannenden Podcast hören und in meine eigene Welt abtauchen zu können. Ich hatte aber auch noch in-ear Kopfhörer dabei, da die anderen im Daypack doch relativ viel Platz weggenommen haben.

Unverzichtbar war auch der Reiseadapter. Ich habe meinen geschenkt bekommen, würde aber nicht empfehlen, schon vor der Reise einen zu kaufen, da sie, zumindest in Asien, einfach spottbillig sind und zum Beispiel bei 7-Elevenin Thailand nur ein paar Euro kosten.

Was ich im Nachhinein ein bisschen bereue ist es, meinen Laptop mitgeschleppt zu haben. Ich dachte, dass es bestimmt praktisch ist um unterwegs Hostels zu buchen oder Abends noch einen Film schauen zu können. Tatsächlich habe ich aber fast alle Buchungen einfach am Handy gemacht, und am Ende eines Tages voller Sightseeing und gutem Essen bin ich in den allermeisten Fällen eh tot ins Bett gefallen und hab maximal noch ein bisschen gelesen. Als Mittelding würde ich vielleicht eher ein Tablet inkl. Bluetooth Tastatur mitnehmen, falls man mal mehr tippen muss.

Auch eher sinnlos war die Powerbank, die ich in den 3 Monaten maximal 5 mal verwendet habe. Ich habe sowohl die Stromversorgung als auch die Akkulaufzeit meines Handys unterschätzt und bin eigentlich immer über den Tag gekommen, ohne unterwegs aufladen zu müssen.

Fazit
Das hatte ich dabei:
– Laptop
– Kindle
– noise cancelling Kopfhörer
– in-ear Kopfhörer
– Reiseadapter
– Stativ
– Powerbank

Das war sinnlos:
– Powerbank

Das hätte ich gebraucht:
– Kombi Tablet + Tastatur als leichtere Alternative zum Laptop

Dokumente

Gerade auf einer Langzeitreise ist es meiner Meinung nach unverzichtbar, alle wichtigen Dokumente dabeizuhaben. Unterlagen wie zB Versicherungsdokumente hatte ich in der Cloud gespeichert. Außerdem habe ich meinen Reisepass, den internationalen Füherschein und meinen internationalen Impfpass ebenfalls gescannt und online gespeichert. Wenn zum Beispiel der Reisepass verloren geht, hat man einfach wesentlich weniger Probleme, wenn man wenigstens ein Foto von den wichtigsten Seiten hat. Vom Reisepass hatte ich außerdem mehrere Kopien in Papierform dabei, da man die zum Beantragen von Visa oder beim Ausborgen von Scootern gebrauchen kann.

Außerdem hatte ich mehrere Passfotos dabei, die man unterwegs für Visa-on-arrival braucht. Es gibt zwar an Grenzübergängen meistens Fotoboxen, ich hätte aber keinen Nerv gehabt, mich in der eh schon stressigen Situation auch noch um ein Passfoto kümmern zu müssen.

Ich habe auch immer sofort, wenn ich ein neues Visa oder einen neuen Stempel im Reisepass bekommen habe, ein Foto davon gemacht und in die Cloud hochgeladen. Sicher ist sicher, und wenn der Reisepass verloren geht oder gestohlen wird kann man immerhin sofort beweisen, dass man sich legal im Land aufhält.

Im Vorfeld habe ich außerdem eine Generalvollmacht für meine Eltern ausgestellt. Man weiß ja nie.

Fazit
Im Bereich Dokumente würde ich tatsächlich alles wieder genau so machen.

Sonstiger Kram

Natürlich hatte ich neben den oben genannten Dingen noch einen riesen Berg an sonstigen Kleinigkeiten dabei, die ich panisch am Tag vor der Abreise in die Seitenfächer meines Rucksackes gestopft habe. Folgendes hatte ich dabei:

– Schlafsack inlay (Lebensretter in unhygienischen Hostels)
– Reisehandtuch
– Reiseapotheke
– Taschenlampe & Stirnlampe
– Jutebeutel
– Thermobecher (Ich oute mich hiermit als Kaffeejunkie)
– Erste Hilfe Set
– Ohne-Wörter-Buch (Abschiedsgeschenk von meiner Familie)
– Desinfektionsmittel und Babywipes
– Schlösser (Wichtig für Schließfächer)
– Universalstöpsel (Um im Waschbecken Wäsche waschen zu können)
– Reisewäscheleine
– Kabelbinder
– Nähzeug
– Ohrstöpsel & Schlafmaske
– Nackenhörnchen

Fazit
Das war sinnlos:
– Ohrstöpsel, Schlafmaske und Nackenhörnchen, da ich eh überall schlafen kann (sogar im überfüllten Tuk-Tuk)

Das hätte ich gebraucht:
– Eine Dokumentenmappe (ev. sogar mit RFID-Schutz), in der ich Dinge wie Reisepass, Passfotos, Kugelschreiber usw. an einem Ort aufbewahren kann.
– Zwischendurch habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir eine dünne Yogamatte zuzulegen, da mir meine Routine echt gefehlt hat und der Untergrund oft einfach ungeeignet war.
– Eine Jausenbox, um Snacks für den Tag einpacken oder auf Märkten verpackungsfrei einkaufen zu können

Das war übrigens das Chaos beim Packen:

Und das das Endergebnis:

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